Habe ich ohne großen Hintergedanken meine Schüler im ersten und zweiten Schuljahr gefragt. Nach kurzer Pause kam dann doch durchaus souverän die Antwort: „Das ist etwas, was man gut kann.“
Dadurch angespornt habe ich gleich weiter gefragt: „Und wie erkennt man das?“ Die erste Spontanreaktion war Achselzucken. Mir hat das keine Ruhe gelassen und darum wollte ich das dann auch genauer wissen. Ich bohrte daher weiter, wie meine Zuhörerschaft nun ihre eigenen Stärken herausfinden könnte.
Der erste ernstgemeinte Vorschlag war dann: „Ich bin gut darin, wo ich wenig Fehler mache.“ Sicherlich nicht verkehrt, aber die bloße Abwesenheit von Fehlern als Definition von einer Stärke hinterließ ein Gefühl der Unzufriedenheit. Weiterhin schlugen meine Schüler vor, um das heraus zu finden könne man doch auch andere fragen.
Wir haben das dann gleich in die Tat umgesetzt. „Frage deine Freunde, was du gut kannst.“ Mit dieser Aufgabenstellung haben sich die Kinder also selbst interviewt. Heraus kamen Rückmeldungen etwa in dieser Art:
„Du bist gut in Mathe und Seil springen.“
„Du kannst gut lesen und schreiben.“
„Du kannst gut rechnen, lesen und du malst schön.“
Ich möchte diese Ergebnisse nicht klein reden, aber diese Definitionen als vollständiges Stärkenprofil meiner Schüler zu betrachten erschien mir indes doch zu dünn.
Erschreckenderweise konnten sie eine wesentlich detailliertere Auslunft über die Dinge geben, die sie nicht können.
Die Frage war im Moment nicht zu klären, ließ mir aber keine Ruhe. Da muss es doch mehr geben, um über die Stärken meiner Schüler etwas herauszufinden. Also machte ich mich auf die Suche. Sobald ich Ergebnisse habe, werden sie hier zu lesen sein.